Am Anfang war die Idee

fagetti kommunikation   •   April, 2020

Ohne gute Idee keine Kampagne. Ohne Story kein Branding. Es ist die Idee, die der Kommunikation das Fundament gibt. Sie erst macht aus einem Produkt das begehrte Stück. Und aus Content ein tragendes Narrativ. Sie gehört zu Vision, Mission, Values wie der Boden zum Haus. Auch schützt und stützt sie die Reputation – und damit das Unternehmen als Ganzes.

Am Anfang von nachhaltig wirksamen und über längere Zeit funktionierenden Kommunikationslösungen steht immer die Idee. Doch was ist eigentlich eine Idee? Woher kommt sie und wie fängt man sie ein? Was ist eine gute Idee und was nicht?

Viele glauben, ständig Ideen zu haben. In Tat und Wahrheit sind es aber eher ihre entfernten Verwandten, die dann zu Besuch kommen. Es ist keine Idee, wenn einem einfällt, dass man einkaufen gehen muss. Und es ist auch keine Idee, wenn man fürs neue Projekt für seine Arbeitskollegen ein übersichtliches Timing erstellt. Wir würden auch ein Blau Einfärben von Tulpen auf einem Frühlingsbild nicht als Idee bezeichnen. Das Einfärben von Tulpen ist das Einfärben von Tulpen. 

Eine Idee ist mehr. Dass man sich ihr und diesem „mehr“ nur im vorsichtigen Umschreiben nähern kann, verrät viel von ihrem Wesen. Meist ist eine Idee harte Arbeit. 99% Transpiration und 1% Inspiration – da ist schon was dran. Verbunden mit strukturierter Informationsbeschaffung und harten Faktenchecks, also klassischer Recherche. Eine gute Idee zu finden, setzt zwar voraus, dass man mit offenen Sinnen und Vertrauen in die eigene Intuition durch die Welt geht, sie basiert nicht unwesentlich aber auch auf nachprüfbarem Wissen und Können.

Auf dem Weg zur Idee zoomt man mal an etwas heran und schiebt es wieder von sich weg, oder man lässt sich auf einen ersten Austausch ein, ohne zu wissen, ob es einen zweiten, dritten oder auch eine Verbindung für immer gibt. Und – das ist von besonderer Bedeutung – immer versteht man sich als Suchender als Teil dieses Prozesses, nie als reiner Zuschauer. Denn will eine gute Idee am Ende standhalten, dem Widerspruch, den Besserwissern und Neidern, dem Zynismus und dem Gossip oder dem Geschnatter der Lautesten, dann muss sie vorab geprüft werden, aus allen und in alle Richtungen.

Eine gute Idee ist nie oberflächlich, auch wenn sie so wirken kann. Manchmal ist die beste Idee als erste da. Dann kann es wichtig sein weiterzusuchen. Wenn auch nur, um am Schluss ganz sicher zu sein, mit der ersten Idee richtig zu liegen.

Wie wird man also vom richtigen Einfall befallen? Vom Gedankenblitz getroffen? Von diesem Lichtblick, der alle und alles andere überstrahlt?

Das sind die falschen Fragen. Die besten Ideen wollen erobert werden, in einem Prozess, kein Schritt kann ausgelassen werden. So gelangen sie zu jener Ganzheit und Widerstandskraft, die sie benötigen. Die richtig guten Ideen haben auch nicht immer viele Freunde. Aber sie haben es verdient, dass die richtigen um sie kämpfen.