Politik – nur für Drachentöter?
fagetti kommunikation • August, 2017
Alles ist Politik, auch wenn Politik nicht alles ist. Das gilt auch für Unternehmen und Unternehmer. Sie stehen nicht nur im Spannungsfeld von Angebot und Nachfrage und Soll und Haben, sondern auch im Spannungsfeld politischer und gesellschaftlicher Themen. Ohne gute politische Rahmenbedingungen kann man nicht erfolgreich wirtschaften, und ohne Berücksichtigung politischer und gesellschaftlicher Faktoren können keine guten unternehmerischen Entscheide gefällt werden. Wohl Binsenwahrheiten. Dennoch geht gerade das im unternehmerischen Alltag oft vergessen oder wird beiseitegeschoben. Wenn man sich vom Politischen und von der Politik gar distanziert, kann das – vielleicht sogar ungewollt –Dynamiken verstärken, die zum ernsthaften unternehmerischen Handicap werden können.
Wie müssen CEOs, CFOs, CIOs etc. oder Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte als Ganzes im politischen Umfeld agieren? Wie kann politisches Gespür entwickelt werden? Welche politischen Geschäfte und gesellschaftlichen Themen sind von Relevanz fürs Unternehmen und sollten – zum Beispiel bereits in einer vorparlamentarischen Phase – analysiert werden? Positioniert sich das Unternehmen bei einzelnen politischen Geschäften oder gesellschaftlich in der Luft liegenden Themen? Fragen, die gerade in veränderungsintensiven Zeiten von grösster Bedeutung sein können.
Wer einen guten politisch-gesellschaftlichen Kompass besitzt und diesen immer wieder kalibrieren kann, schafft sich fast von alleine Orientierung und ausgewogene Handlungsfähigkeit. Analyse und Strategie, Issue und Stakeholder Monitoring, Netzwerkpflege und -organisation etc. sind dann Selbstverständlichkeiten und automatisch ineinanderfliessende Aspekte, die ohne grossen Aufwand in die tägliche Arbeit einfliessen.
Aber nicht immer hat man passende Sparringpartner an seiner Seite, die mithelfen, Gedanken zu schärfen und Haltungen zu stärken und die auch in erforderlichem Tempo und mit genügender Offenheit mitanalysieren und mitdenken. Es fehlt dann auch der Blick von aussen, das unbefangenere Denken «outside the box».
